Zu Bucheinbänden

Der Franzband ist weitaus mehr für mich, als eine bloße Variante der verschiedenen Einbandtechniken. Diese aufwendige Technik ermöglicht es mir, zum einen mit der ganzen Vielfalt an handwerklichen Fertigkeiten zu agieren und zum anderen meine gestalterischen Ideen zu verwirklichen. Wenn die gedruckten Bögen vor mir liegen, beginne ich – bestimme – führe aus.

Einem Triptychon gleich, bilden das Buch, die Chemise und der Schuber die Elemente für mein Konzept. Die Dreidimensionalität des Buches und das Zusammenspiel der drei Körper im Raum sind für mich reizvolle Komponente und bilden eine Grundlage für meine künstlerische Auseinandersetzung. Mit dem Konzipieren und Verbinden der gesamten Innen- und Außenflächen des Einbandes, einschließlich Chemise und Schuber, möchte ich immer eine spannungsreiche und dennoch homogene Abfolge der Flächen entstehen lassen. Es ist das Zusammenspiel von erforderter handwerklicher Perfektion und künstlerischer Herausforderung, die mich bei der Auseinandersetzung mit dem Franzband begeistert. In allen technischen Schritten strebe ich Perfektion an, denn ich denke, dass nur eine gute handwerkliche Umsetzung einer Idee die entsprechende Form geben kann. Selbstverständlich gibt es hierbei immer wieder Hürden zu bewältigen und aufkommende Fragen zu beantworten. Aber genau das fordert mich als Buchkünstlerin heraus, lässt mich weitermachen und regt mich zu neuen Einbänden an.

Ars longa, vita brevis. Die Kunst ist lang, kurz ist das Leben.

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